Die Jusos NordWest äußern sich kritisch zur geplanten Preiserhöhung des Deutschlandtickets und betonen, dass diese Maßnahme insbesondere die sozial Schwächeren belastet und die Nutzung des Tickets verringern könnte.

Maurice Semella, Mitglied des Sprecherkreises, erklärt: „Das Deutschlandticket ist ein Erfolgsprojekt, das die Nutzung des Nahverkehrs revolutioniert hat. Eine Preiserhöhung, wie sie derzeit angedacht ist, könnte vor allem junge Menschen von der Nutzung abhalten.“

Was die Menschen jetzt brauchen, ist Verlässlichkeit und keine endlosen Debatten. Der Nahverkehr gehört wie der Bildungsbereich und das Gesundheitswesen zu den Bereichen, in denen ständig investiert werden muss – und das ohne Gewinnabsicht. Wir reden hier nicht umsonst über Bereiche der Daseinsfürsorge.
Maurice Semella, Sprecher der Jusos NordWest

Preiserhöhung trifft auch Studierende

Besonders im Hinblick auf die Einführung des Deutschlandtickets als Ersatz für das bisherige Semesterticket betrachten die Jusos-AG aus Herrenhausen und Stöcken die geplante Preiserhöhung als eine Verhöhnung von Jugendlichen und Studierenden. Der Sprecher der Jusos aus dem Stadtbezirk Herrenhausen-Stöcken: „Es war ein großer Erfolg für alle Studierenden, dass endlich bezahlbarer Nahverkehr für alle verfügbar ist. Angesichts dessen, dass der Preis des ‚neuen‘ Semestertickets 60 Prozent des regulären Preises beträgt, wirkt es fast wie Hohn, wenn von Einsparungen für Studierende gesprochen wird.“

Semella fordert daher eine Abkehr von der Entweder-oder-Mentalität im Verkehrsbereich. Vielmehr sollten intensive Investitionen in den Ausbau des Nahverkehrs getätigt, die Takte flächendeckend erhöht und die Preise gedeckelt werden, um auch zukünftige Fahrgäste zu erreichen.