Nach mehr als 20 Jahren zog sich Hildegard Thimm von ihrer Arbeit im Bezirksrat Herrenhausen-Stöcken zurück. In der Januarsitzung des Stadtbezirksrates gab sie ihren Abschied öffentlich bekannt, nachdem ihr Sitz zuvor längere Zeit freigeblieben war.

Eine schwere Depression hatte sie über Monate fest im Griff gehabt und ihr so stark zugesetzt, dass sie sich in Behandlung begeben musste, erklärte Frau Thimm zu ihrem Rückzug aus der Politik. Sie plädierte damit auch für einen offenen Umgang mit seelischen Erkrankungen und werde nun, auf dem Weg der Gesundung, kürzer treten.

Sie verließ sichtlich bewegt ihren Platz, während der gesamte Bezirksrat ihr applaudierte.

Auch ihren Vorsitz des Integrationsbeirates Herrenhausen-Stöcken gab sie auf. Frau Thimm leitete diesen seit mehr als 10 Jahren und war die Erste, die in Hannover einem solchen Beirat vorsaß.

In der ersten Sitzung des IBR 2020 wurde sie von vielen Mitgliedern und Interessierten verabschiedet. Die oft sehr persönlichen und emotionalen Reden und Beiträge der Anwesenden spiegelten Frau Thimms großes Engagement für den Integrationsbeirat wider. Sie selbst war nicht die Einzige, der der Abschied so zu Herzen ging, dass Tränen flossen. Die meisten der Mitglieder kennen sich seit vielen Jahren. Die Offenheit, mit der Frau Thimm über die Depression sprach, bewegte viele der Gäste. Sichtlich berührt dankten ihr die Mitglieder und wünschten ihr alles Gute. Vor allem Gesundheit.